Wie vielfältig Kapern verarbeitet werden können und wie abwechslungsreich sie als Würzmittel sind, zeigt uns La Nicchia auf Pantelleria in Sizilien. Dort werden die Knospen und Früchte, die Cucunci, des Kapernstrauchs nicht nur gesalzen oder in Öl eingelegt. Sie werden auch im Ganzen getrocknet, pulverisiert als gut dosierbares Gewürz und sogar die Blätter des Strauchs werden zu einem spannenden Produkt verarbeitet.
„Es werden die Maccaroni sein, ich schwöre es Ihnen, die Italien vereinen“, meinte Giuseppe Garibaldi 1860, ein Jahr vor der Staatsgründung. Diese romantische Vorstellung sollte sich nicht bewahrheiten. Ist die italienische Küche eine Küche der regionalen Unterschiede, die jede für sich autonom geblieben ist? „Das Italien der 100 Städte und der 1.000 Campanile ist auch das Italien der 100 Küchen und der 1.000 Rezepte“, schreibt Alberto Capatti, Historiker und Autor. Diese beharrlichen Verschiedenheiten sind reizvoll und die Auswahl unerschöpflich. Deshalb ist es gut, wenn man den ganzen Stiefel im Blick hat und dessen individuelle geschmacklichen Besonderheiten.