Tim Spector ist Professor für genetische Epidemiologie am King´s College in London und Spezialist für personalisierte Medizin und das Darmmikrobiom.
In einem Interview – geführt von Karin Pollak und veröffentlicht im Pragmaticus im September 2022 – macht er die Light-Produkte für die Fettleibigkeit vieler Menschen und gerade in Amerika verantwortlich. Aufgrund der Idee, dass weniger Fett in den Lebensmitteln das Abnehmen unterstütze, wurden immer mehr industriell hergestellte Lebensmittel erzeugt und verzehrt. Es wurden Nahrungsmittel kreiert, die in der Natur nicht vorkommen und wie die Kombination von Fett mit Zucker einen hohen Suchtfaktor aufwiesen. Darüber hinaus seien künstliche Aromaverstärker ebenso salonfähig geworden wie Zusatzstoffe, die die Haltbarkeit erhöhen sollten. Diese hoch verarbeiteten Lebensmittel erzeugten aber Blutzuckerspitzen und veränderten das Mikrobiom des Darms, was dazu führe, dass das Hungergefühl schneller wieder zurück komme, so Spector.
Durch die Möglichkeit mit Hilfe der Nahrungsmittelindustrie Fertigprodukte lang haltbar, immer gleich schmeckend und zu günstigen Preisen herzustellen, wurden kleine Produzenten zurückgedrängt. Das Marketing der Konzerne tat das Übrige. Zucker- und fettreiche Produkte überall.
Dass nicht alle Menschen davon übergewichtig werden, liege an deren Metabolismus – so der Experte.
Wenig hält er auch von Glaubenssätzen wie “Nie ohne Frühstück aus dem Haus gehen” oder dem lange probagierten “Snacking” mit vielen kleinen Mahlzeiten pro Tag. Das sei ein Konzept, das evolutionär nicht existiere. Dennoch baue die Werbung darauf auf um ihre Produkte gut zu verkaufen.
Spector meint, die Lebensmittelindustrie stehe an einem Wendepunkt – wie die Tabakindustrie in den 1970ern. Auch bei hoch verarbeiteten Lebensmitteln werde ein Konsens über deren Schädlichkeit hergestellt werden.
Das gelte auch für den umwelt- und klimabelastenden Fleischverzehr. Weniger (qualitativ Hochwertiges) sei hier mehr (als häufiger Genuss, der ggf. auch das Tierwohl außer Acht lasse)
Er wünscht sich eine Kennzeichnung der Lebensmittel nach dem Grad ihrer industriellen Verarbeitung, was die Gesundheitsrisiken transparent mache.
Und er empfiehlt den Werbebotschaften der Lebensmittelindustrie und auch jenen der Nahrungsmittelergänzungs- und Vitaminpräparaterzeugern ganz grundsätzlich zu misstrauen.
Sein Rat lautet “wieder echtes, frisch zubereitetes Essen essen, keine minderwertigen Lebensmittel verwenden und auf Qualität achten”.
Selber kochen sei Fertiggerichten in jedem Fall vorzuziehen.
Auf jeden Fall, weiß man dann, was drin ist!
Genauso wie bei Produkten seriöser, oft handwerklich arbeitender Hersteller, die man auch aus Zeitgründen gut einsetzen kann.
Wir bieten bei zumKochen nur an, was wir getestet und für gut befunden haben und auch selbst essen!
Es dauert auch nicht lang Gerichte selbst zuzubereiten, wie unsere “Schnellen Teller” beweisen und teuer sein muss es auch nicht.